Die 9 unbemerkten Dinge, die täglich die Luft in Ihrem Haus verschmutzen, und wie Sie sie vermeiden können

Foto: aus öffentlichen Quellen

Wir atmen täglich weit mehr Schadstoffe ein, als wir vermuten

Auf den ersten Blick scheint es, dass wir zu Hause saubere Luft atmen. Keine Gerüche, offene Fenster, frisch geputzt, also alles in Ordnung. Aber das ist nicht ganz richtig.

Nach Angaben von Real Simple sammeln sich in unseren Wohnungen und Häusern mikroskopisch kleine Partikel, chemische Verbindungen und Gase an, die wir nicht einmal riechen können. Aber das hält sie nicht davon ab, unsere Gesundheit zu beeinträchtigen, von Migräne und erhöhter Müdigkeit bis hin zum Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Asthma und sogar Krebs.

Wir atmen täglich weit mehr Schadstoffe ein, als wir vermuten. Gehen wir also der Frage auf den Grund, was genau sich in der Luft in Ihrem Zuhause verbirgt, woher es kommt und was man dagegen tun kann.

Die am häufigsten in der Wohnung vorkommenden Schadstoffarten

  • Feinstaub (PM). Staub, Pollen, Tierhaare, aber auch ultrafeine Partikel, die bei der Verbrennung entstehen (Gasherde, Kerzen, Kamine). Es sind die kleinen Partikel, die die größte Gefahr darstellen, da sie tief in die Lunge und sogar in den Blutkreislauf eindringen können.
  • Flüchtige organische Verbindungen (VOCs). Chemikalien, die leicht verdampfen. Sie sind reichlich in Farben, Lacken, Möbeln, Reinigungsmitteln und Duftstoffen enthalten.
  • Halbflüchtige organische Verbindungen (SVOCs). Sogenannte „ewige Chemikalien“ wie Weichmacher, Flammschutzmittel in Möbeln und Kleidung sowie Rückstände von Haushaltschemikalien. Sie setzen sich ab und zirkulieren jahrelang in der Luft.
  • Giftige Gase. Stickstoffoxide aus Gasherden, Kohlenmonoxid, Ammoniak und Chlor aus Waschmitteln.
  • Ozon. Reagiert mit Aromastoffen und bildet neue chemische Verbindungen, deren Toxizität noch nicht einmal vollständig bekannt ist.

Dinge, die die Luft in Ihrer Wohnung verpesten

  1. Wände, Fußböden und neue Möbel. Wenn Sie kürzlich ein Sofa gekauft oder einen Laminatboden verlegt haben, kennen Sie diesen „neuen“ Geruch. Dabei geht es nicht um Frische, sondern um VOCs und SVOCs. Einige verflüchtigen sich schnell, aber andere können jahrelang in der Wohnung verbleiben. Dies gilt insbesondere für Vinylböden, Matratzen, Möbel aus Spanplatten und Teppiche. Die schlechte Nachricht ist, dass „ewige Chemikalien“ sich an Staub binden und auch nach 10-15 Jahren noch im Raum leben.
  2. Gasherde. Ja, die gleiche „atmosphärische Gemütlichkeit“ wie bei einem offenen Feuer. Gasherde erzeugen ultrafeine Partikel und Stickstoffdioxid (NO₂), ein Gas, das eine Verschlimmerung von Asthma auslöst und die Lungen von Kindern schädigt. Kinder in Haushalten mit Gasherden haben ein viel höheres Risiko, an Asthma zu erkranken.
  3. Kerzen, Räucherstäbchen und andere Aromatherapien. Schon nach wenigen Minuten des Kerzenbrennens steigt die Konzentration von Ruß, flüchtigen organischen Verbindungen und Feinstaub in der Luft an. Räucherstäbchen und Aromastäbchen sind dagegen die wahren Anti-Rekorde. Ihre regelmäßige Verwendung erhöht das Krebsrisiko.
  4. Verschmutzte Luft von der Straße. Smog, Abgase, Rauch von benachbarten Herden – all das dringt selbst durch geschlossene Fenster in die Wohnung ein. Besonders betroffen sind die Bewohner von Erdgeschossen und Häusern in der Nähe stark befahrener Straßen.
  5. Detergenzien. Nicht nur „chemische“, sondern auch „natürliche“ Öko-Reiniger können VOCs und SVOCs emittieren. Die Formel ist einfach: Je stärker der Duft, desto mehr VOCs.
  6. Garage neben dem Haus. Besonders gefährlich ist es, Benzin (eine Quelle des krebserregenden Benzols), Farben und Lösungsmittel sowie Autochemikalien in der Garage zu lagern. Die Dämpfe können problemlos in die Wohnräume eindringen.
  7. Schimmel, Bakterien und Viren. Normalerweise denken wir an Oberflächen, aber die meisten Mikroorganismen fliegen in der Luft, vor allem wenn die Luftfeuchtigkeit hoch ist.
  8. Kamin oder Holzherd. Höchste Gemütlichkeit und höchste Emissionen. Bei der Verbrennung von Holz entstehen Kohlenmonoxid, Ruß und Feinstaub, die chronische Atemwegserkrankungen begünstigen.
  9. Haustiere und Blumensträuße. Tierhaare, Tierepithelien und Pollen aus Blumenvasen. Gänseblümchen, Astern, Sonnenblumen und Schleierkraut sind besonders allergieauslösend.

Wie Sie die Luft in Ihrer Wohnung verbessern können

  1. Lüften Sie – aber vernünftig. Öffnen Sie die Fenster, wenn die Außenluft niedrig ist, nach dem Putzen, beim Kochen und nach dem Duschen. Wenn Sie in der Nähe einer Straße wohnen, lüften Sie während der verkehrsarmen Zeiten. Wenn jemand in der Familie krank ist, stellen Sie einen Ventilator ans Fenster, um die Luft nach draußen zu blasen. Dadurch wird die Virenkonzentration im Raum verringert.
  2. Verwenden Sie Luftreiniger Wählen Sie Modelle mit HEPA-Filter, ohne Ionisierung, da diese Ozon erzeugt, und mit der Möglichkeit von 5 vollständigen Luftreinigungszyklen pro Stunde. Aus einem Ventilator, 4 MERV-13-Filtern, Pappe und Klebeband können Sie einen preiswerten, aber sehr wirksamen Luftreiniger selbst herstellen.
  3. Seien Sie vorsichtig mit Duftstoffen. Wenn Sie Kerzen mögen, stellen Sie sie in hohe Glaszylinder, vermeiden Sie schwankende Flammen und brennen Sie sie nicht in kleinen Bädern oder Schlafzimmern ab.
  4. Führen Sie häufiger eine Nassreinigung durch. Staub ist der wichtigste „Träger“ von Giftstoffen. Feuchtreinigung funktioniert am besten, weil dabei keine Partikel in die Luft gehoben werden.
  5. Verwenden Sie Deckenventilatoren, da sie die Luft im Raum gleichmäßig durchmischen und die Schadstoffkonzentration verringern.
  6. Wählen Sie weniger giftige Materialien. Achten Sie auf die Kennzeichnung „sicher“ und auf Möbel mit geringen Formaldehyd-Emissionen oder Farben mit niedrigem VOC-Gehalt.

Die Luft in Ihrer Wohnung ist keine Abstraktion – sie ist das, was Sie jede Sekunde einatmen. Und obwohl wir einige Schadstoffe weder sehen noch riechen können, beeinträchtigen sie die Gesundheit aller Menschen in Ihrer Wohnung, von Kindern bis zu älteren Menschen.

Die gute Nachricht ist, dass es heute möglich ist, die Luftqualität zu verbessern. Dazu sind keine teuren Lüftungsanlagen oder Reparaturen erforderlich, sondern nur ein paar Gewohnheiten und kluge Entscheidungen. Bei sauberer Luft geht es nicht um einen „Öko-Trend“, sondern um grundlegende Selbstfürsorge.

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