Können Magnete Ihren Geräten schaden, oder ist es doch ein Mythos?

Foto: aus öffentlichen Quellen

Früher war das wirklich ein Problem

Wahrscheinlich hat jeder schon einmal gehört, dass man keine Magnete in der Nähe von Geräten anbringen darf, da sie das Gerät sofort zerstören können. Viele Leute haben das noch im Hinterkopf, aber diese „Regel“ ist eher ein Relikt der Vergangenheit.

Die Angst vor Magneten kommt nicht von ungefähr, in der Vergangenheit war die Unterhaltungselektronik sehr anfällig. Röhrenfernseher basierten auf dem CRT-Prinzip, bei dem die Ablenkung des Lichtstrahls durch Elektromagnete gesteuert wurde, und ein äußeres Magnetfeld konnte den Prozess stören und das Fernsehgerät zerstören.

Manchmal konnte dies durch eine automatische Entmagnetisierungsspule korrigiert werden, aber wenn das Feld zu stark war oder zu lange anhielt, konnte die Verzerrung dauerhaft werden.

Ähnlich verhielt es sich bei Festplatten – die Magnetplatten speicherten die Daten in getrennten Bereichen mit eigener Feldrichtung, und der Kopf sprang zwischen ihnen hin und her und überschrieb die Struktur. Um eine Festplatte wirklich zu beschädigen, brauchte man einen starken Magneten, der in der Nähe des Arbeitsbereichs angebracht wurde. Die haushaltsüblichen leichten Magnete waren zu schwach.

Moderne Geräte sind grundlegend anders aufgebaut. Fernsehgeräte haben sich längst von Röhrenfernsehern zu LCD-, OLED- und QLED-Bildschirmen entwickelt, und das ist eine völlig andere Physik. Es gibt keinen Elektronenstrahl, keine Ablenkspulen, und es gibt einfach nichts, worauf ein Magnet wirken könnte. Das Bild wird durch Flüssigkristallmatrizen oder organische Pixel gebildet, es gibt keine magnetische Struktur.

Das Gleiche gilt für Computer und Smartphones. Die meisten Speichersysteme sind längst auf SSDs umgestiegen, die Flash-Speicherzellen verwenden. Sie halten die Ladung im Transistor, und keine Haushaltsmagnete beeinflussen diesen Prozess.

Die internen Komponenten von Telefonen, wie z. B. Lautsprecher, verwenden ihre eigenen Dauermagneten, aber sie sind abgeschirmt und für das Umgebungsfeld eines Haushalts ausgelegt. Eine magnetische Hülle, ein MagSafe-Ring oder eine Halterung im Auto stören in keiner Weise, die Hersteller haben solche Szenarien längst berücksichtigt.

Dennoch ist die Gefahr nicht völlig gebannt. Es gibt eine Kategorie von superstarken Neodym-Magneten, die eine enorme Anziehungskraft haben – 400-500 Pfund oder mehr. Ein solches Feld ist bereits in der Lage, Schaltkreise zu beeinträchtigen, Mikrochips zu beschädigen und sogar Festkörperspeicher zu zerstören. Aber es handelt sich nicht um einen Kühlschrankmagneten oder einen Telefonhalter.

Solche Elemente werden in Kernspintomographen, industriellen Elektromagneten oder wissenschaftlichen Anlagen verwendet, und im normalen Leben begegnet der Mensch ihnen einfach nicht. Damit ein modernes Gerät von einem Magneten beeinflusst wird, braucht man ein riesiges Feld, das im Alltag einfach nirgendwo hinführen kann.

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